AktualisierungNovember 2006
Main Range und Lamington National Park
von uschi christl
10., 11. November, Main Range National Park
Adrenalin
Weil wir den recht bekannten Lamington National Park nicht an einem Wochenende besuchen wollen, suchen wir nach eine Zwischenstopp und fahren eine Straße, die auf keiner aktuellen Karte verzeichnet ist. Wir landen, im Hinterland südlich von Brisbane, im Nordteil des Main Range National Parks. Dieser Teil des Parks dürfte erst vor Kurzem eröffnet worden sein, da er in keinem Reiseführer zu finden ist. Wir finden ein schönes Bushcamp mit Wandermöglichkeiten. Einer der Wege beginnt recht schön, geht 300 Höhenmeter hinauf und wird unvermittelt zu einem Pfad, der durch dichtes Gewächs führt.
Nur die wirklich sehr gute Markierung lässt uns glauben, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind. Es ist völlig klar, dass uns etliche Schlangen auf unserem Weg beobachten. Wir haben Glück. Ihr Vergnügen ist einseitig.
Wir haben den "Australian", unsere Lieblingszeitung hier, gekauft und erfahren, dass die Demokraten die Mid Terms Elections in den USA gewonnen haben. Wir feiern am Lagerfeuer, auf dem wir ein T-Bone-Steak grillen. Ein Glider, ich glaube, er heißt auf Deutsch 'Gleitbeutler', feiert mit uns. Dieses seltsame Tier hat zwischen seinen Pfoten eine Art Fallschirm, mit dem er von Baum zu Baum gleiten kann.
12. November, Lamington National Park
Australiens Grottenbahn
Schmucke Farmhäuser, grüne Wiesen, Weinberge, Berge, die an Almen erinnern. Wenn jemand nur sechs Wochen durch Australien reist, dann würde ich diese Gegend wirklich nicht empfehlen. Aber da wir Zeit haben, macht es uns Freude diese europäisch anmutende Landschaft zu erforschen.
Fast zwei Wochen lang hat es jetzt auf den Straßen, die wir gefahren sind, nicht "gebritzt". Kein Leihwagen von Britz oder Apollo oder einer anderen Firma, die sonst in Australien unterwegs sind. Wir wissen, dass sich das ändern wird, wenn wir in den Lamington National Park kommen, denn der ist bekannt genug, um Touris anzulocken. Aber dann überrascht uns die Art von Tourismus doch, die wir in Australien noch nie erlebt haben. Andrang und Stimmung sind mit dem Pöstlingberg am Tag der Grottenbahneröffnung vergleichbar. Oder auch mit dem Marcusplatz in Venedig. Denn auf einem Platz in der Nähe des Visitor Centers füttern die Touristen Papageien, um ein Foto mit einem der bunten Vögel zu bekommen. Wer allerdings einige Meter in den Regenwald wandert, kann durchaus noch Wildtiere sehen, die auf die Touri-Fütterung nicht scharf sind.
Was die vielen Touristen anlockt, ist ein Weg, der hoch über den Regenwald führt. Auf Hängebrücken kann man hier fast auf Höhe der Baumkronen ein völlig neues Gefühl für den Regenwald bekommen. Trotz der vielen Menschen ein richtiges Vergnügen, das wir genießen.
Und zum Abschluss gibt's noch eine kleine Wanderung durch den Regenwald, die zu einem sehr schönen Aussichtspunkt führt.
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