AktualisierungOktober 2006
Mount Isa und Matilda Highway
von uschi christl
15., 16. Oktober, Mount Isa
"Schön an einem Tag, perfekt am nächsten"
Queensland, der "Sunshine State", heißt uns mit seinem Werbespruch willkommen: "Beautiful one day, perfect the next". Wenn ein schöner Tag in Queensland einen Platten bei 80 km/h am Highway beinhaltet, dann bin ich auf den perfekten Tag morgen gespannt. Dieses Mal ist der rechte Hinterreifen hinüber. Hätten wir gestern in Tennant Creek nicht doch noch einen Reifen richten können, dann stünden wir jetzt schön deppert da.
Die größte Stadt der Welt
Nach der Reifenwechselei im roten Staub fahren wir in die größte Stadt der Welt, Mount Isa. Die Größeneintragung dieser Minen-und Stahlstadt ins Buch der Rekorde bezieht sich auf die Fläche, die der der Schweiz entspricht. Die riesige Fläche ist durch den enormen Reichtum an Bodenschätzen entstanden.
Stahlstadtkinder, wie wir, fühlen sich in dieser Stadt, deren Shilouette von den Schloten der metallverarbeitenden Industrie bestimmt wird, sofort wohl. Ein heimatliches Gefühl allein würde uns allerdings nicht zum Bleiben bewegen, - das gelingt dem Reifenhändler, der uns für den nächsten Tag vier neue Reifen verspricht.
17. Oktober, Matilda Highway
Roadtrains und Adler auf der Straße
Eigentlich wollten wir jetzt in den Lawn Hill Nationalpark, aber unsere Stimmung schlägt recht plötzlich um. Wir haben keine Lust mehr auf Schluchten und Billabongs. Entgegen unserer Pläne beschließen wir weiter Richtung Norden und Osten zu ziehen. Wir legen einige hundert Kilometer auf dem Matilda Highway zurück. Diese Strecke ist meist einspurig. Ein Road Train hat auf dem Fahrstreifen gut Platz. - Und der weicht mit Sicherheit nicht aus, wenn ihm ein kleiner Iveco entgegenkommt.
Raben, Geier und, wenn wir Glück haben, sogar Adler beim Frühstücken und Abendessen zu beobachten gehört zu den Besonderheiten unserer Fahrten auf den australischen Highways. Kleine Lizzards, Känguruhs und Wallabys und riesige Kühe, die meist von Road Trains erlegt wurden, gehören zu ihren Mahlzeiten.
Wir haben inzwischen sicher Tausende und Abertausende gesehen. Aber immer wieder faszinieren sie uns. Bilden sie neue Formationen in für uns neuen Landschaften. Sehen in einem ganz bestimmten Licht wieder ganz anders aus. - Die Termitenhügel, die auch den Teil des Matilda Highways säumen, der uns durch die letzten Stunden des Tages führt.
Weil wir wissen, wie gefährlich es auf der Straße werden kann, wenn die Dämmerung kommt und die Känguruhs und Kühe den Weg queren, übernachten wir auf einem Rastplatz. Wobei diese "Autobahnrastplätze" in Queensland zum Feinsten überhaupt gehören. Best ausgestattete Toiletten und überdachte Picknickplätze sind Standard. Außer uns scheint das in dieser Nacht im Outback niemanden zu interessieren.
18. Oktober, Golf von Carpentaria
Am Meer
Aus einer Laune heraus haben wir den Matilda Highway nach Norden, in den Golf von Carpentaria genommen. Eine perfekte Entscheidung. Bei bezaubernder
Wolkenstimmung fahren wir durch flaches Schwemmland ans Meer und können die Fahrt genießen. Nach Karumba zieht es hauptsächlich australische Touristen, die gerne fischen, denn diese kleine Stadt lebt vom Garnelen-und Barramundifang. Wir essen den Barramundi lieber und lassen die anderen fischen. Am Strand unter Palmen zu sitzen - das ist wirklich etwas völlig Neues auf dieser Reise.
Auf dem Weg zurück kommen wir durch Normanton. Wie alle Städte in dieser Gegend präsentiert Normanton stolz seine Geschichte. Und das heißt, es gibt eine Handvoll schöner Häuser zu sehen. Die sind meist aus den 1870er Jahren, aus der Zeit des großen Goldrausches, als im nahe gelegenen Croydon tausende Goldgräber ihr Glück suchten.
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