Australienreise 2006-2007

AktualisierungSeptember 2006

Douglas Hot Springs und Litchfield Nationalpark

von uschi christl

Australienkarte

21. September, Douglas Hot Springs National Park
37 Grad draußen, 60 Grad drinnen


Mayse'sPine Creek ist kein Platz für eine Frau. Zumindest wenn man Mayse Young glauben darf. Diese Outbackberühmtheit und Hotelbesitzerin hat darüber 1991 ein Buch geschrieben und in Mayse's Cafe in Pine Creek wird "No Place for a Woman" auch heute noch verkauft. Außerdem gibt es dort die besten Mango Smoothies des NT. Wir kaufen beides. Der Mangosaft ist hervorragend, das Buch muss noch warten. Ich habe gerade einen Krimi von Arnaldur Ingridason gelesen, der zu Weihnachten in Island spielt. Echtes Kontrastprogramm. Zur Zeit verschlinge ich "A Town like Alice", einen australischen Klassiker.

Heiße QuelleBei 37 Grad Celsius im Schatten mag ein Besuch von heißen Quellen nicht so verlockend erscheinen, aber die Douglas Hot Springs oder Tjuwaliyn, wie sie die hiesigen Aboriginiees nennen, sind eine hübsche Abwechslung. Wir können direkt am Fluss übernachten und vor dem Frühstück ein warmes Bad nehmen. Besonders reizvoll ist die Stelle an der die heiße Quelle und der Douglas River zusammenfließen. Da mischt sich 60 Grad heißes Wasser mit kalten Flusswasser. So spürt man auf der einen Seite fast unterträgliche Hitze und auf der anderen Seite die Kälte. Ein Gefühl wie in einer heißen Badewanne in einem kalten Badezimmer.

Uschi beim Baden Bruno beim Baden

Weiterfahrt nach Norden. Das verbrannte Buschland entlang der Straße hat seine eigene Ästhetik.

verbrannter Busch 1 verbrannter Busch 2

Übernachtung in Adelaide River. 280 Einwohner. Ein Pub mit dem Namen Adelaide River Inn, das zu den bekanntesten Wirtshäusern des Outback gehört. Barra Burger - die Barramundi-Version eines Burgers und offenes Bier.
Es ist heiß und schwül. Wir genießen unser Wohnmobil und nützen die Öffungsvarianten unserer Dachkonstruktion. Und wir genießen den Blick hinaus. Denn selbst in einer "Stadt" gibt es Tiere zu beobachten. In diesem Fall ein ganzes Rudel von Geiern, das es sich über unserem Wohnmobil bequem gemacht hat.

Dachtkonstruktion Geier

22., 23., 24., 25. September, Litchfield Nationalpark
Das erste Mal


BushcmpDie erste Übernachtung in einem Bushcamp haben wir im Litchfield Nationalpark erlebt. Bei den Florence Falls haben wir unseren ersten Waran und unser erstes Rockwallaby gesehen. Das ist ziemlich genau sechs Jahre her. Es ist ein gewisses Risiko einen Ort, der so stark mit Erinnerungen behaftet ist, wiederzusehen.
Tatsächlich ist das Camp noch schöner, als in unserer Erinnerung.



Schlange Nummer 7

FlusswanderungIn Australien gibt es zwar die meisten und auch die meisten giftigen Schlangen, aber man sieht sie selten. Das wird in allen Reiseberichten behauptet. Wahrscheinlich haben die Verfasser dieser Berichte nie Buschwanderungen unternommen. Zumindest nicht solche Wanderungen, die entlang eines Flusses führen. Wir jedenfalls sehen heute die siebente Schlange auf unserer Reise. Bruno scheucht sie auf und sie flüchtet sich netterweise zu mir. Wer glaubt, dass meine Panik mit der Anzahl der gesehenen Schlangen abnimmt, irrt. Ich reagiere jedes Mal wieder hysterisch.

Schwarzer Busch

Nicht immer sind die Buschfeuer, die wir sehen, beabsichtigt. Jetzt, am Ende der "dry season", ist der Busch so trocken, das es oft zu kleineren Bränden kommt. Die Gegend riecht nach Rauch, ab und zu flattert ein Rußflankerl ins Wohnmobil und einige Walks sind überhaupt gesperrt. Die Wanderungen, die durch abgebranntes Buschland führen, in dem Baumstämme zum Teil noch glosen und rauchen, haben etwas seltsam Unwirkliches an sich.

Buschfeuer 1Buschfeuer 2

SandteufelNicht alles, was im Busch wie Rauch aussieht, hat auch etwas mit Feuer zu tun. Fast täglich sehen wir kleine Windhosen, die durch das Land fegen. Diese Sandteufel wirbeln den Sand oft meterhoch auf. Wenn sie durch verbranntes Buschland rasen, dann sind sie noch deutlicher sichtbar, weil ihren Wirbel dann aus Asche formen.

Florence FallsWasserfälle und Billabongs

Der Litchfield Nationalpark hat einige der schönsten Bademöglichkeiten des Northern Territory. Gerade am Wochenende findet man hier nicht nur Touris, sondern auch viele Aussies, die aus Darwin herkommen. Aboriginal Familien verbringen den Samstag Nachmittag im Fluss oder in der Nähe des Picknickkorbes. Wer einen Wasserfall für sich alleine will, wandert eine halbe Stunde durch den Busch und klettert in den nächsten Billabong.

Aboriginal kinder
Bruno im Wasserfall

MorgendunstMorgendunst über dem Buschland hinter unserem Wohnmobil. Noch ist es angenehm kühl. Nach Sonnenaufgang wird es innerhalb weniger Minuten extrem heiß. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit deutlich angestiegen. Tagsüber bestimmt schwüle Hitze unser Tempo beim Wandern.

Palme 1 Buschlandschaft

Alte Königinnen

Auf der Fahrt aus dem Litchfield Nationalpark sehen wir noch die berühmten "Termite Mounds". Termitenhügel unterschiedlichster Größe begleiten uns seit Beginn unserer Reise. Von ganz kleinen, kaum erkennbaren Bauten, bis zu den "Kathedralen" in Litchfield.
"Termitenstaaten wachsen eigentlich am Anfang relativ langsam und brauchen zuerst einmal einige Jahre bis die Kolonie so zusammengesetzt ist , dass das Wachstum dann schneller erfolgen kann. (Optimales Verhältnis der unterschiedlichen Kasten wie Bauarbeiter, Kindermädchen und Soldaten). Trotzdem kann es durchaus Jahrzehnte dauern, bis ein mehrere Meter hoher Koloss in der Wildnis entsteht. Die Termiten haben ja Zeit, denn einerseits leben die Königin und ihr König mancher Arten oft weit über 50 Jahre und andererseits wird deren Aufgabe bei Verlust auch schon mal von Ersatzgeschlechtstieren wahrgenommen." - Diese Informationen stammen von dem österreichischen Biologen und Ameisenforscher Johann Ambach.


Termiten 1Termiten 2


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