Australienreise 2006-2007

AktualisierungSeptember 2006

Territory Wildlife Park und Darwin

von uschi christl

Australienkarte

25. September, Territory Wildlife Park
Das wilde Leben in NT

KrokodilaugenWer über dem Wasser in einem Fluss oder im Meer solche Augen sieht, muss damit rechnen, dass sich darunter vier Meter "Esturian" befinden. Dieses gefährliche Salzwasserkrokodil lebt im Territory Wildlife Park, einem großen Zoo, kurz vor Darwin. Vier Stunden lang duchwandern wir diesen Tierpark, der im Prinzip genau das bietet, was außerhalb seiner Grenzen, in freier Natur genauso herumläuft.


KrokodilmaulKrokodilkörper

FreshiesGanz putzig im Vergleich zu ihren großen Verwandten - die Süßwasserkrokodile. Wir kommen gerade rechtzeitig zu Fütterung.
"Wedgie" - das ist der Kosename, den die Aussies für ihren größten Adler, den Wedge-tailed Eagle, gefunden haben. Der fürchtet sich nur vor einem Tier, - dem kleineren weißen Seeadler. Beide werden im Zoo von einer Rangerin trainiert. Bei ihr wird "Wedgie" zum Kuscheltier.

Seeadler1Adler 2

Adler 3Rangerin und Adler

26., 27., 28., 29. September, Darwin
Giftige Tiere und schöne Bilder

Darwin, die Hauptstadt des Northern Territory, liegt am Meer und verfügt über jede Menge schöne Strände. Doch nur sehr Unwissende würden in der Timorsee auch schwimmen. Denn abgesehen von Haien und riesigen Salzwasserkrokodilen, ist dort einen Großteil des Jahres auch der Box Jelly Fish heimisch. Wir sehen uns diese giftige Qualle im Museum an. Überhaupt scheinen die Bewohner des "Top End" viel auf ihre giftigen Tiere zu halten. Mit offensichtlichem Verngügen bereitet zum Beispiel die größte Zeitung des Landes ihre Titelseite zu irgendeiner Giftspinne auf, die gerade am Brüten ist.

Bos Jelly Fish Spinnen


MuseumAbgesehen von einigen grauslichen Viechern bieten "Museum & Art Gallery of Northern Territory" auch eine ausgezeichnete Sammlung von alten und zeitgenössischen Aborignal Kunstwerken. Nachdem wir in den letzten Wochen in verschiedenen Galerien immer wieder Aboriginal Bilder gesehen haben, beginnen wir Unterschiede zu erkennen, ein Gefühl für diese Kunst zu bekommen, die sehr unterschiedliche Ausdrucksformen hat. Bruno ist vor allem von den Malern und Malerinnen begeistert, die sich von den herkömmlichen Erdfarben und der traditionellen Strich-Punktanordnung lösen. Manche von ihnen arbeiten wieder mit Punkten, setzen sie aber in neue Zusammenhänge und können dadurch überraschen. Beeindruckend auch die "Hermannsburger Schule", deren Vertreter sich vor allem der Landschaftsmalerei widmen. Europäische Maltechnik verbindet sich dabei mit Aboriginal Tradition, ohne jedoch die ewigen Themen der Dreamtime zu dokumentieren. Das Museum in Darwin überrascht, da die Bilder noch viel interessanter sind, als die, die wir in Perth gesehen haben. - Leider dürfen wir im Museum nicht fotografieren. Dem Museum würdig ist auch das Restaurant davor, das neben hervorragendem Essen auch einen wunderbaren Blick aufs Meer bietet.

Fade Perlentaucher und abwechslungsreiches Essen

Leider hat Darwin auch richtig schlechte Ausstellungen. Die Exhibition über Perlenfischerei am Hafen ist fast schon eine Frechheit. Aber im Hafen zu essen ist ein großes Vergnügen. Wie immer ist asiatisches Essen ein sicherer Tipp. Überhaupt hat uns Australien kulinarisch überrascht. Dort wo die australische Küche asiatische Einflüsse aufnimmt, entsteht Hervorragendes. Vor allem dann, wenn es um Fisch geht.

PerlentaucherBruno amHafen

Wenn eine Stadt so jung wie Darwin ist, dann ist es schwer den Touris Historisches zu bieten. In Darwin, dessen Geschichte eigentlich erst Ende des 19. Jahrhunderts so richtig begonnen hat, gibt es zwei Ereignisse, die alles bestimmen: den zweiten Weltkrieg, unter dem Darwin schwer gelitten hat und den Cyclon Tracy, der die Stadt am Weihnachtsabend 1974 dem Erdboden gleich gemacht hat. Jedes Museum, jede Gedenktafel nimmt darauf Bezug. Es findet sich auch kaum ein altes Gebäude in Darwin, das den Sturm überlebt hat. Einige Ruinen, wie die des Rathauses, zeugen davon. Manchmal hat man auch versucht aus denn Überresten von Häusern Neues zu schaffen.

Town HallKirche

Auch wenn es keine alte Geschichte ist, - Darwin bemüht sich auf sehr angenehme Weise seine Vergangenheit lebendig zu erhalten. Zum Beispiel mit einer liebevoll gestalteten Dauerausstellung mit alten Fotos.
Es tut gut wieder in einer Stadt zu sein. Und neben ein bißchen Kultur bietet Darwin schließlich auch Praktisches. Bruno kommt endlich zum Friseur.

Alte Bilder Bruno beimFriseuer

Die Waschmaschine im Wohnmobil

GroßerBusEin riesiger alter Autobus. Dahinter ein Anhänger mit einem ziemlich großen PKW. Gelgentlich auch noch ein Boot auf dem Dach und zwei Fahrräder an der Seite. So reisen viele, vor allem alte, Aussies. Keine Ahnung, ob die in ihren großen Bussen Tischtennis spielen oder Rollschuhfahren - es sind meist nur zwei Menschen, die in so einem großen Gefährt durch das Land ziehen. Während Bruno und ich ständig das Gefühl haben, das wir ein Viertel unseres Gepäcks nach Hause schicken sollten, scheinen diese Reisenden alles zu brauchen. Von der Mikrowelle bis zur Waschmaschine.

"A Town like Alice" von Nevil Shute gelesen. Ich habe dieses Buch als junges Mädchen in einer Kurzversion von Readers Digest gelesen und es hat mich damals sehr beeinruckt. Das englische Original war zwar leicht und auch spannend zu lesen, aber es ist auf eine unangenehme Art altmodisch. Dazu ist es in gewisser Weise auch rassistisch. Der Engländer Nevil Shute hat diese koloniale Sicht der Dinge, die man hier in Austrlaien bei Weissen eigentlich nicht (mehr) spürt.

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