Australienreise 2006-2007

AktualisierungAugust 2006

Die letzten Kilometer vor Broome

von uschi christl

Australienkarte

25. August, vom Karijini Nationalpark zurück an die Küste
4000 Kilometer

SteinschlagZiemlich genau viertausend Kilometer sind wir gefahren, als uns der erste Steinschlag trifft. Nicht auf einer Staubstraße, sondern ganz banal auf dem Highway kommt der Stein geflogen und schlägt einen hübschen Stern in die Windschutzscheibe. Die rote Erde der Gravel Roads im Nationalpark hat unseren Camper, unsere Kleidung und uns selbst eingefärbt. Es wird wohl nicht das letzte Mal auf dieser Reise sein, dass wir einen Waschtag einlegen müssen. Wir stoppen in Port Headland.



Reifen rot Auto waschen

26. August, zwischen Port Headland und Broome I
Achtzig Meilen Strand bei Ebbe


Wer an dem bezaubernd schönen Eighty Mile Beach sein Wohnmobil parkt, muss über Ebbe und Flut gut informiert sein. Was am Abend ein herrlicher Standplatz ist, kann früh morgens mitten im Wasser sein. Bei Ebbe kann eine abendliche Wanderung dorthin, wo das Meer beginnt zwar wunderschön sein, aber es kriecht und krabbelt schauerlich viel herum. Ständig spüren wir Bewegung unter unseren Füßen. Leider müssen wir barfuß gehen, da wir sonst mit den Schuhen im Schlamm stecken bleiben.

Bruno und EbbeUschi und Ebbe

27. August, zwischen Port Headland und Broome II
Graue Nomaden und eine Aboriginal Band


Endlich haben wir eine würdige Gelegenheit gefunden, die T-Shirts, die uns unsere Freunde vom Jazz Point zum Abschied geschenkt haben, einzuweihen. In Barn Hill, einem recht skurrilen Camp Ground auf einem Farmgelände, wird am Sonntag abend der "Funday Evening" mit einem Konzert einer Aboriginal Band gefeiert. Eine Aboriginee, die Lebenspartnerin des Leadsängers und Mutter des Gitarristen, beobachtet ihre Familie. Ich frage sie, ob sie auch Musikerin ist. Sie meint: "Only when I´m drunk." Ich denke, das ist die richtige Frau um uns in den auffälligen Leiberln zu fotografieren.

Aboriginal BandJazz point Leiber

Das Konzert der Aboriginal Band bildet in Wahrheit nur den Rahmen für eine große Fresserei. Die Grey Nomads, die hier oft monatelang campen, stellen ihre Sessel und Campingtische zum gemeinsamen Picknick zusammen. Der Reiseführer, dem wir den Tipp für diesen außergewöhnlichen Stellplatz entnommen haben, empfiehlt die Feier als "opportunity to socialize". Durch unser socializing lernen wir Jill und Trevor kennen, zwei graue Nomaden aus Melbourne. Wie alle anderen Grey Nomads sind sie Pensionisten, die im Winter in den warmen Norden ziehen und sich im Frühling, wenn es oben zu heiß wird, langsam die Westküste hinunterbewegen.
Die Grey Nomads wollen wie zu Hause leben, - mit Radio und Fernseher - und das kann ganz schön nerven. Aber sie sind auch äußerst hilfsbereit und versorgen uns mit Reisetipps. Außerdem bewegen wir uns ja glücklicherweise gegen den Strom.

Grey nomads 1Grey nomads 2

28. August, zwischen Port Headland und Broome III
Pizzaservice in der Pampa


Noch ein Tag auf dem seltsamen Campingplatz in Barn Hill am Eighty Mile Beach. Angeblich kann man hier gefahrlos schwimmen. Wir tun es. Auch wenn der Anblick einer großen Qualle und einer Riesenschildkröte auf unserer Strandwanderung zeigt, dass das Meer hier voll von allen möglichen Viechern ist. Ganz abgesehen davon, dass an einem anderen Campingplatz am selben Strand auf einem Schild zu lesen war: "We don`t advise swimming." Dort hatte man durchaus Bedenken mit Haien und Seeschlangen gemeinsam ein Bad zu nehmen.

StrandwnderungQualle

Wer von unserem Standplatz in Barn Hill aus einkaufen fahren will, muss entweder 120 Kilometer nach Broome oder 500 Kilometer nach Port Headland fahren. Trotzdem gibt´s hier einen Pizzaservice. In der Farm, auf deren Gelände wir stehen, schiebt Tom eine ziemlich deftige Pizza in den Ofen und liefert sie dann auf einem motorisierten Dreirad. Bruno trinkt sein Bier aus dem neuen Stubbie Holder.

Pizza Stubbie Holder

29. August, Broome
Kühle Fahrt


KlimaanlageDas erste Mal, seit wir unterwegs sind, ist es im Auto kühler, als draußen. Ein Gefühl, das wir unserer Klimaanlage zu verdanken haben. Bruno hat sie zwar perfekt eingebaut, aber leider hat sie in Australien nie funktioniert. Der Aussie-Mechaniker in Broome hat schließlich noch ein Schrauferl gefunden, das gefehlt hat. Jetzt bleibt die Kühlflüssigkeit dort, wo sie hingehört. Bei 35 Grad, die wir jetzt meist haben, ein schönes Gefühl. Nach dem Abendessen in Broomes Chinatown und einer Nacht auf dem berühmten Town Beach sind wir bereit für die Kimberleys.

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